Zuerst möchte ich ein Kränzchen winden: der LSV Basel legt eine gute Premiere des neuen "City-Marathon" in Basel hin! Die Organisation funktioniert tadellos, die Strecke ist gut, wenn auch fordernd, aber dazu später. Es klappt praktisch alles, mit Ausnahme des "beat". Siehe gestern.
Gestartet bin ich mit den Zielen: unter vier Stunden das Ziel am Marktplatz erreichen, dies bei möglichst regelmässigem Tempo, den Lauf bei Musik in der Heimatstadt geniessen und am nachfolgenden Tag normal laufen können. Meine Startegie dazu: verhalten starten, von Beginn weg ein regelmässiges Tempo einschlagen, mich nicht von anderen Läuferinnen (oder Läufern) beeinflussen lassen und keine Einbrüche erleiden. Mal schauen...
Die Pacemaker starten ziemlich flott. Der 4-Stunden-Luftballon ist schon bald weit vor mir, ein kurzer "Austritt" trägt das Seine dazu bei. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, eher etwas zu schnell unterwegs zu sein. Ruhe bewahren, Tempo etwas drosseln und auf das eigene Tempogefühl und die Garmin GPS-Uhr vertrauen! Die ersten Kilometer geht es direkt ins Stadtzentrum, wir passieren bald das erste noch erhaltende Stadttor. Die Euphorie unter den Teilnehmern ist gross und die Stimmung gut. Kein Wunder, sind doch alle Zellen noch frisch und die Körper von der ersten Bewegung mittlerweile gut aufgewärmt. Nach gut drei Kilometern überqueren wir das erste Mal den Rhein, zum Glück in die sinkende Richtung über die Wettsteinbrücke. Welche Freude, zu Beginn der Brücke "fanen" meine beiden Lieblingsdamen Sandra und Fiona. Was dann später auch im regionalen Fernsehen dokumentiert wird ;-) An der gleichen Stelle auch der erste Beat-Versuch. War da was?
In der herrlichen Morgenfrische geht es weiter, dem Kleinbasler Rheinufer entlang zum Hafen nach Kleinhüningen, dann der Wiese entlang, vorbei am Shopping-Center Stücki in die langen Erlen und von dort wieder Richtung Zentrum. Zuschauer hat es kaum und wenn, dann sind sie noch sehr träge. Gleiches gilt für die weiteren drei DJs an der Strecke. Tja, Sonntag Vormittag vor 10 Uhr...
Nun unterqueren wir den badischen Bahnhof, weiter in Richtung Messeplatz und vorbei am Messeturm. Wow, das ist Stimmung! Zwar gibt es auf dem Messeplatz auch keine Zuschauer, aber eine herrliche Rockband, die ihr Bestes gibt. Danke, so macht das Spass! Ab Clarastrasse zum Claraplatz und zur mittleren Brücke wären wir bereits auf dem letzten Kilometer. Dazu braucht es aber noch etwas Geduld und ein paar weitere Kilometer. Denn vor der mittleren Brücke biegen wir ab in Richtung Kaserne und zurück ans Rheinufer für die nächste Schlaufe. Irgendwo an einer Verpflegungsstelle muss ich den 4-Stunden-Pace-Ballon überholt haben, denn an der Wasserstelle vor der Dreirosen Brücke werden wir alle damit angefeuert, dass wir noch locker unter vier Stunden seien. Naja, auf den nächsten 28 km kann auch noch viel geschehen...
Zurück im Grossbasel verlangt mein Körper nach dem ersten Riegel. Laufen und gleichzeitig Essen ist so eine Sache. Mit kleinen Bissen und etwas Wasser zwischendurch geht das ganz gut. In dieser Hinsicht bin ich eh speziell. Ich "schleppe" an solchen Anlässen jeweils meinen eigenen Bidon mit, und auch eigene Riegel. Ich will nach meinem eigenen Rhythmus trinken und essen können und nicht dann, wenn es zufällig eine Verpflegung an der Strecke hat. Und ich war schon oft froh darum! Nach der schönen Rheinpromenade steigt es erstmals richtig an, zuerst eine kurze aber deftige Rampe weg vom Rheinbord, dann nochmals eine Steigung hoch zur Peterskirche und vorbei am Kollegiengebäude der 550 Jahre alten Uni Basel. Es folgt der zweite Durchgang durch das zweite noch intakte Stadttor von Basel, das bedeutet eine Extraschlaufe, der Durchgang durchs Spalentor ist aber stimmig.
Auf dem Weg durch die herrliche Basler Altstadt in Richtung ehemaliges Gefängnis und zum Barfüsseplatz geht es flott voran. Die Beine sind auch nach den mittlerweile 17 Kilometern noch einigermassen frisch, das Tempo stimmt. Nun folgt die Ausgehmeile von Basel, die Steinenvorstadt. Eindeutig die falsche Tageszeit, denn neben den Läufern ist kein Mensch zu sehen. Gut 10 Stunden früher wäre hier kein durchkommen gewesen. Ich freue mich schon, am Ende dieser Strasse warten wieder meine beiden Girls! Die zwei lachenden Gesichter sind eine wunderbare Motivation und Aufmunterung für den weiteren Weg.
Nach einer weiteren Schlaufe durch ein schönes Vorstadt-Wohnquartier, rund um den Zoo und wieder zurück habe ich den Halbmarathon erreicht. Die Hälfte geschafft, mit 1:55 Std schön im Zeitplan und mit etwas Reserve. Ach, mittlerweile sind wir noch an DJs vorbeigekommen. Zwei oder Drei? Einmal knapp versteckt hinter einem Laster. Läuft man oder frau am Sonntag zwischen 8.30 und 10.30 Uhr durch eine Stadt, dann schlägt einem grosse Ruhe entgegen. Viele Zuschauer gibt es nicht (die schlafen noch...) und von diesen zwei Stunden waren zusammengezählt vielleicht 5 Minuten von Musik begleitet. Mein run also bisher sehr spärlich mit beat unterlegt!
Erreiche ich meine Ziele? Gibt es mehr Beat auf Teil 2? Morgen mehr, der zweite halbe Marathon.
Dauernd bin ich auf der Suche nach Ideen und Möglichkeiten, wie ich mein Leben bewegend, ausgeglichen und gesund gestalten kann. Gesund für mich, meinen Körper, meine Beziehung, meine Familie, meine Arbeit und im Einklang des Ganzen. Die Praxis zum bewussten Umgang mit Körper und Geist trainiere ich täglich. Dabei probiere ich immer wieder Neues aus und sammle Erfahrungen. Davon möchte ich Euch gerne etwas weitergeben; bedient Euch, wenn Ihr mögt und spiegelt Eure eigenen Erfahrungen.
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